Ich weiß nicht obs euch auch so geht, aber so wirklich hab ich nicht verstanden zu was, wie und warum das bei den analysen reagiert...Ich hab nen bekannten gefragt und wollte seine antwort hier mal posten...Natürlich keine Gewähr, aber man kann sich schon ziemlich sicher sein das es stimmt ( hat grad sein vordiplom gemacht und wohl auch nicht schlecht...)
Bei der ersten Analyse wird der Gesamtgehalt an Iod und Brom agentometrisch
bestimmt. Dazu löst man die Probe in warmer NaOH, wodurch das [IBr2]-, das ja
wie [I3]- ein Addukt eines Halogens an ein Halogenidion ist, teilweise
hydrolysiert wird: [IBr2]- ---> I- + Br2
Es entsteht also stark verdünntes Bromwasser und das ist gelb. Sicherlich
liegen auch Iodmoleküle in der Lösun vor, da Br2 und I- ja zu I2 un Br-
reagieren, die sind aber in Wasser (sigma-Donor übers O-Atom) auch gelb...
Eigentlich würden wir erwarten, dass Br2 (und I2) in alkalischer Lösung zu
Bromat (Iodat) disproportionieren. 3Br2 + 6OH- ---> 5Br- + [BrO3]- + 3H2O. Da
diese Reaktion jedoch eine relativ hohe Aktivierungsenergie hat (kinetisch
gehemmt) findet sie in verdünnter NaOH erst auf Zugabe von H2O2 statt.
Nach dem Entfärben haben wir also eine praktisch farblose (im Experiment bleibt
häufig etwas Iod unumgesetzt, sodass die Lösung meist schwach gelb bleibt)
Halogenatlösung, die wir mit NaSO3 als Reduktionsmittel versetzten.
Auf Zugabe von Säure erfolgt die Reduktion zum Halogenid. Nach dem Ansäuern
erhält die Lösung also nur noch Iodid und Bromid als Halogenspezies, sodass wir
die Summe (Iod+Brom) aus dem [IBr2]- bestimmen können.
(Den ganzen Aufwand muss man übrigens machen, weil die direkte Reduktion nicht
quantitaiv verläuft...)
Bei der zweiten Analyse reagiert [IBr2]- mit I- zu I2 und Br-. [IBr2]- verhält
sich wie Brom.
[IBr2]- + 2I- ---> [I3]- + 2 Br-
Das freigewordene Iod kann dan iodometrisch bestimmt werden, sodass wir den Br-
gehalt des [IBr2]- bestimmen können.